Eine Woche, viel zu berichten!

März 19, 2011

Hallo an alle!

Die Internet-Verbindung in den letzten Tagen liess zu wuenschen uebrig, daher der spaete Bericht.

Ich beginne bei letztem Samstag, als es morgens von San Pedro aus nach Bolivien ging. Treffpunkt war die Reiseagentur. Dort fanden sich mit uns 12 Touristen ein. Wir wurden zur nahe gelegenen Grenze gebracht, die so ziemlich mitten im Nichts lag. Dort befand sich eine verfallene Steinhuette, darin ein Grenzbeamter, der uns nach Bolivien einreisen liess. Dann wurden wir jeweils zu sechst auf zwei Jeeps verteilt – und schon konnte der wilde Trip beginnen! Der Jeep war alt, verstaubt, die Tachonadel funktionierte nicht mehr – jedoch ertoenten aus dem Radio via USB-Stick bolivianische Klaenge! Obenauf unser Gepaeck.

Unser muerrischer Fahrer stellte sich als Alejandro vor und erklaerte uns zunaechst wie ein strenger Schullehrer, was wir alles nicht machen duerfen (beim Halt zu weit weggehen, schnell gehen wg der Hoehen, jegliche Anstrengungen) und ganz besonders wichtig war ihm Puenktlichkeit. Das unterstrich er mit einem ernsten Blick in unsere Augen und mit der Frage, ob das nun wirklich alle verstanden haetten. Puh, das konnte ja lustig werden… Einmal hatten wir es doch tatsaechlich gewagt, 5 Minuten zu spaet zurueck zum Jeep zu kommen. Dafuer durften wir beim naechsten Halt nicht so lange raus – das waren nunmal die Regeln! Haha, aber gut, innerhalb der drei Tage stellte sich dann trotzdem heraus, dass Alejandro ganz nett war, denn er machte ja auch kleine Witze und war bereit, Gruppenfotos von uns aufzunehmen (ich fragte ihn so nett ich konnte und schon schob er sich wie ein mueder und gelangweilter Braunbaer aus seinem Jeep 🙂 ).

Nun zum Trip an sich! Am ersten Tag hielten wir an den verschieden farbigen Lagunen. Die erste war die Laguna blanca, also die weisse Lagune. Die Berge spiegelten sich darin, Vicuñas liefen an den Ufern entlang. Die Hoehe verursachte Herzklopfen, die Stille war sozusagen ohrenbetaeubend. Es war irgendwie ein Gefuehl, als befaende man sich in einem schalllosen Raum. Wir kamen weiter zur Laguna verde. Zunaechst war sie moosgruen, doch innerhalb 30 Minuten erstrahlte sie in Zusammenhang mit Sonne und Wind in einem glaenzenden und funkelnden Tuerkis. Wunderschoen! Das naechste Ziel war ein Thermalbecken im Freien, wir durften Baden! Direkt im Hintergrund wieder eine Lagune und natuerlich die Berge. Zuvor zogen wir uns in einer Huette mit Plumpsklo um und zwar in Gesellschaft eines Huhns. In dieser Pause verschwanden einige Fahrer unter der Motorhaube oder wechselten Reifen. Also… a bissl Vertrauen musste man schon haben 🙂 Es ging noch weiter zu einem Geysirfeld und der roten Lagune, in der hunderte von Flamingos ihre alltaeglichen Aufgaben bestritten (Algen fressen und sich putzen). Zuletzt fanden wir uns auf 4900m Hoehe in unsere aeusserst einfachen Unterkunft ohne Duschen ein, schliefen in 6er-Zimmern und waren dankbar fuer das einfache Essen. Einige, auch ich, litten dann doch unter der Hoehenkrankheit. Nachts machte ich wegen der Kopfschmerzen kaum ein Auge zu. Auch das Kauen der Coca-Blaetter schien nicht zu helfen. Am naechsten Tag ging es dann aber schon besser.

Wir passierten weitere Lagunen, sahen viele Tiere, bizarre und stets unbewohnte Landschaften auf der stundenlangen Fahrt, seltsame Felsformationen und auch den beruehmten Arbol de Piedra (Baum aus Stein). Beim Mittagessen an einer wunderschoenen Lagune wechselte das T-Shirt-Wetter innerhalb einer halben Stunde zum Eisregen. Unfassbar!

Das Highlight erwartete uns am Tag 3: Der Salar de Uyuni, ein 12000Quadratkilometer grosser Salzsee. Alles ist weit, es scheint keinen Horizont zu geben. Da gerade noch Regenzeit war, standen wir in ca 20cm Wasser. Das Wasser spiegelte die Wolken. Hin und wieder waren ca 1m grosse Salzhaufen zu sehen, die von Arbeitern abgebaut wurden. Wir brachen nahezu in Hysterie aus und schossen wirklich lustige Fotos.

Und damit war die Tour beendet. Wir hatten uns in der Gruppe sehr gut verstanden, daher fuhren wir mit einigen weiteren im Nachtbus nach La Paz. Die Fahrt war unglaublich wackelig… Der Bus schaukelte hin und her und ich schickte ab und an ein Stossgebet nach oben, dass er doch bitte nicht kippen moege. Der Bus war zwar modern, aber die Strassen natuerlich nicht geteert. Wir blieben einmal fuer laengere Zeit in einem maechtigen, mit Wasser gefuellten Schlagloch stecken… Aber das Geschick des Buspersonals verhinderte weitere Katastrophen! 🙂

Am Morgen in La Paz angekommen, erwartete mich eine Art Kulturschock. Die Stadt ist riesig, befindet sich zwischen 3000 und 4000Hoehenmetern oder so aehnlich. Man befindet sich im Tal, es ist wie ein Kessel. An den Haengen sind Haeuser um Haeuser zu sehen, wie kleine Spielzeughuetten sehen die von unten aus. Wenn man die Zaehlen muesste, haette man sicherlich ein paar Wochen was zu tun. „Downtown“ gibt es viel zu viele Menschen und Autos, die sich durch all die Strassen schlaengeln. Positiv ueberrascht war ich davon, dass die Bolivianer etwas langsamer sprechen und ich sie dadurch teilweise sogar ganz gut verstehen konnte! In den Strassen werden ueberall Alpaka-Produkte angeboten. Ein Laden reiht sich an den anderen, die typisch bunten Stoffe sind ueberall zu sehen. Die Frauen tragen die typisch bolivianische Kleidung incl. Hut und tragen ihre Babies eingewickelt in ein Tuch auf dem Ruecken. Nach dem tagelangen Naturerlebnis waren mir 2 Tage in dieser hektischen Grossstadt genug und die Reise ging weiter nach Arica in Chile.

Hier sind wir also gestern angekommen. Die Fahrt war wieder recht abenteuerlich. Noch in La Paz blieb der Bus fuer eine halbe Stunde oder laenger stehen, bis ein anderer Bus kam und wir umsteigen mussten. Also ging es in diesem Bus weiter bis zur Grenzkontrolle. Dort mussten alle Taschen geoeffnet werden. Ich hatte mir in Bolivien so ein kleines Regen-Instrument gekauft, mir faellt nicht ein, wie man eigentlich dazu sagt. Eben so ein Rohr, das Regengeraeusche macht, wenn man es auf den Kopf stellt. Das haben sie mir aufgesaegt, um zu sehen, ob da vielleicht Drogen drin sind…. Grrrr. Naja, ich verlass mich mal auf Papas Bastler-Kuenste, der kriegt das bestimmt wieder schoen zusammengeklebt! 🙂 Tja, das war aber noch nicht alles. Wir warteten zwei Stunden an der Grenze, weil sich herausstelle, dass unser Depp (sorry, ist so!!!) von Busfahrer keine Papiere dabei hatte und somit natuerlich nicht nach Chile fahren durfte… Der Bus Nummer 3 fuer diese Fahrt kam irgendwann. Der Busfahrer, ein weiterer Depp, fuhr die Serpentinen von 4000m bis auf 0m viel zu schnell runter. Hin und wieder wagte ich einen Blick aus dem Fenster. Als ich sah, wie tief es da neben uns runterging, spannten sich blitzartig meine Po-Muskeln an und die Schultern zogen sich nach oben, meine Finger krallten sich in die Armlehne. Davon fuhr er aber auch nicht langsamer. Es war wieder Zeit fuer Stossgebete! Letztlich kamen wir zum Glueck vorgestern nach dieser 10stuendigen Irrfahrt in Arica an. Das Wetter ist wunderbar, der Strand wunderschoen und es ist endlich Zeit zum richtigen Relaxen und Faulenzen. Morgen geht es wieder nach La Serena bzw. Guanaqueros, weiteres ist aber noch nicht geplant.

Nun, das war jetzt viel Text, den ich gerne mit Bildern ausschmuecken wuerde, die ohnehin viel mehr aussagen. Mal sehen, ob das hier moeglich ist…

Was gibts denn zu Hause so Neues? 🙂

Liebe Gruesse und bis bald!

Julia

Die Laguna blanca mit Vicuñas

Die Laguna verde

Laguna roja

Laguna roja

Dort gab es Mittagessen!

Die lustige Reisegruppe

Die Wueste 🙂

Arbol de Piedra

andere Felsen

Geysirfeld

Daaa ist ein Huhn auf dem Klo!

Der grosse Salzsee 🙂

Die Gruppe beim Mittagessen

Von San Pedro nach Bolivien, weit weg vom Tsunami

März 11, 2011

Ja, hallo erstmal!

Gestern war ich ganz schoen froh, als ich endlich in San Pedro angekommen war. Aber nur, weil die Reise im Bus insgesamt einfach so lang war. Die Fahrt mit der Landschaft im Blick war unglaublich, die leere Wueste und im Hintergrund die riesigen Bergen, deren Gipfel sogar mit Schnee bedeckt waren.

Wir haben uns in San Pedro auf einem eher einfachen Campingplatz eingefunden. Beim Duschen muss man durch die Kabine huepfen, um den jeweiligen Strahl zu erwischen. Anschliessend folgt die Ueberraschung, ob es wohl ein siedend heisser oder ein eiskalter Wasserstrahl wird! 🙂

Heute morgen waren wir bei den El-Tatio-Geysiren. Am fruehen Morgen um 4 Uhr ging es los… Oben auf 4300m, bei Dunkelheit und -5Grad bereut man dann zunaechst den Entschluss, dafuer auch noch Geld bezahlt zu haben!! Allerdings stellte sich spaeter heraus, dass sich der Einsatz doch gelohnt hat. Zwar war ich schon zum zweiten Mal da, aber es ist immer noch genauso phaenomenal wie beim ersten Mal!

Heute muss noch einmal die Sonne genossen werden, bevor es morgen also nach Bolivien weitergeht. Die gefuehrte Tour dauert drei Tage und endet in einem Ort namens Uyuni. Von dort aus fahren wir wahrscheinlich zu zweit mit dem Zug weiter und reisen im Norden Chiles auf Hoehe von Arica wieder ein. Alles weitere ist noch im Ungewissen 🙂 Mal sehen, was die Erdbeben und Tsunamis machen – sollte eine Gefahr bestehen, werden wir uns natuerlich von den Kuesten fernhalten (um alle Sorgen-Macher zu beruhigen 🙂 ).

Im Folgenden die Bilder!

Zum Star was zum Lachen 😉

 

Das ist das gute alte Zelt! Plus Gummihammer!! (Bawi, ich vermiss Di!)Die Geysire fast noch im Dunkeln

Und dann war die Sonne da!

Vicuñas…

Ein Baby-Lama…

Eine Lagune…

Waermende Kleindung…

Auf der Fahrt…

Und der Llicancabur-Vulkan aus der Sicht von San Pedro!

Tschuess und bis bald!

Eure Julia

Vom Hippie-Tal in die Wueste

März 10, 2011

Hallo Ihr Lieben!

Ich sitze gerade in Calama (nach 15 Stunden Busfahrt) und habe noch drei Stunden bis zur Abfahrt nach San Pedro, wo die aufregende Tour nach Bolivien beginnen soll. Je nach Zeit und finanzieller Lage ist vielleicht auch noch eine Besichtigung der Mine von Chiles 33 drin, mal sehen!

Am Montag bei Dunkelheit endlich im Elqui-Tal angekommen, stieg ich aus dem Bus und roch endlich wieder den Duft von bluehenden Pflanzen, Ruhe und Waerme (ja, konnte ich wirklich riechen!). Ueber mir der unfassbare Sternenhimmel des Valle, um mich herum nur wenige Haeuser des Dorfes el Tambo. Waehrend ich mich am Abend ausruhte und laengere Zeit bei einem Glas Wein den Himmel betrachtete, sah ich doch tatsaechlich eine Sternschnuppe! Das musste ein Zeichen sein, dass die Reise nicht besser starten koennte. Am naechsten Morgen wachte ich auf vom steten Kraehen dieses mistigen Hahns im Nachbargarten, von den Hunden, die immer noch durch ganz Chile streunen, und vom Gebruell der Papageien. Ja, Papageien! Grosse, gruen-gelb-rot-blaue Papageien. Sie scheinen auf dem Zaun des anderen Nachbars zu wohnen. Da sassen sie den ganzen Tag! Sie sind neugierig und haben doch tatsaechlich meinen Kugelschreiber abgebissen! Unglaublich! Ja… genau, so waren die letzten beiden Tage. Ruhig, kein Fernsehen, Tiere, Natur, ringsherum die Berge und die Weintrauben, kein warmes Wasser, kaum frisches Essen.

Das Wetter ist nach wie vor gut, nahezu heiss. Aber das wird sich bald aendern, wenn ich nach Bolivien komme, denn dort auf den hohen Bergen wirds wohl a weng fresh! Ich versuche gleich im Anschluss noch Fotos hochzuladen, mal sehen, ob das was wird. Ist ein bisschen altmodisch hier. Ansonsten gibts die naechsten Tage dann welche.

Ich sende Euch viele Gruesse, vielen Dank fuer alle Nachrichten, hab mich total gefreut, als ich meinen GMX- und Facebook-Posteingang geleert hatte!!

Hasta luego!

J.

Ahja, es funktioniert. Hier der Kugelschreibermord! Das Bild wollte ich gar nicht so gross, keine Ahnung, wie man das rueckgaengig macht bzw dreht…Juhu, es funktioniert! Das war der Moment des Kugelschreibermordes. Das Entsetzten steht mir ins Gesicht geschrieben ;-)

Und hier haben wir das Hippie-Papageien-Tal!

Das Hippie-Papageien-Tal

Die Wueste…

Auf der Fahrt nach Calama, stundenlang durch die leere Wueste

Wuesten-Sonnenaufgang

...Wueste... :-)

Hallo Santiago, hallo Sonne!!

März 7, 2011

So, da bin ich nun wieder!!!

Der Flug war gluecklicherweise ok, es gab nur eine Verspaetung nach Madrid, aber trotzdem habe ich den Anschlussflug noch rechtzeitig bekommen. Somit begann die 14stuendige Nacht in der komfortablen Lan-Maschine. Das Unterhaltungsprogramm konnte ich kaum nutzen, da mich die vollen 14 Stunden hindurch Kopfschmerzen  plagten ohne sich zu verbessern. Jedoch waren sie mit der Landung auf chilenischem Boden wie weggepustet. Zum Glueck!

Joa, schoen warm ist es hier, angenehm warm! Gerade bin ich mit dem Bus vom Flughafen nach Santiago gefahren und warte jetzt hier im Terminal de Buses auf meinen Bus nach La Serena und anschliessend ins Elqui-Tal. Dort werde ich wohl ein oder zwei Tage verbringen und dann weiter nach San Pedro de Atacama und von dort hoffentlich nach Bolivien zu fahren.

Es ist gar nicht so einfach, sich wieder an diese Buchstabenanordnung auf der Tastatur zu gewoehnen. Das sei nur nebenbei bemerkt 😉

Ich moechte mich nochmal ganz lieb bei meiner Barbara bedanken, die mich nach Muenchen zum Flughafen gebracht hat. Nachdem ich es ganz schoen lang ausgehalten hab, eine „coole Sau“ zu sein, brach ich bei unserem Abschied dann doch wieder in Traenen aus. Einmal Weichei, immer Weichei! Gut, dass Bawi da war, denn wer vom Bodenpersonal der Fluggesellschaft haette mich da sonst in die Arme geschlossen!? 😛

Ihr werdet dann bald wieder von mir hoeren. Im Elqui-Tal werde ich vermutlich nicht jederzeit ins Internet kommen. Aber ich werde das Internet suchen, sobald ich schoene Fotos habe und sie einstellen kann 🙂

Viele liebe Gruesse und helau nach Hause! Bzw. Ahoi an die Kreuzfahrer!

Bis bald,

Julia

Das war´s dann also… zunächst!

Januar 20, 2010

Nun befinden wir uns seit fast einer Woche wieder auf dem deutschen, vereisten Boden.

So ganz habe ich es noch nicht realisiert, wieder im „echten“ Leben angekommen zu sein. Jedoch wird mir das morgens knallhart vor Augen geführt, wenn ich das Haus verlasse, um in die Arbeit zu gehen und wieder vergessen habe, meine Mütze aufzusetzen und die Handschuhe anzuziehen. Ab ca. 17 Uhr muss ich im Minutentakt gähnen, weil ich denke, ich muss gleich schlafen, ist ja schon dunkel!

So laufe ich Gefahr, tagträumerisch in den schönen Erinnerungen zu schwelgen und dabei gegen Straßenpfosten zu laufen (was besonders ungünstig für meine vielfach sonnengeschädigte Nase wäre;-) )!

Nun, was lässt sich abschließend über Chile sagen?

Wie sehr mich die Natur fasziniert hat, muss ich bestimmt nicht allzu ausführlich beschreiben, da wir ja die ein oder anderen Bilder veröffentlicht haben, die mehr als 1000 Worte sagen.

Chiles Leute haben mich mit ihrer Herzlichkeit, Freundlichkeit, Besonnenheit, Gemütlichkeit, Hilfsbereitschaft und Bescheidenheit überrascht und für sich gewonnen. Wie bemüht sie häufig waren, uns weiterzuhelfen, wenn wir uns selbst mit einem Stadtplan nicht zurechtfinden konnten oder im Bus nicht genau wussten, wie der Ort nochmal hieß, wo wir aussteigen müssen 🙂 Die Jungs erwiesen sich jederzeit als freundliche Gentlemen und selbst die streunenden Hunde waren höflich!

Was haben wir bzw. ich in den drei Monaten also erlebt? Wie gesagt, die Zeit war gefüllt mit faszinierenden Natureindrücken. Wir waren (manchmal) gefüllt mit Wein, schlechtem Bier und Piso sour. Wir hatten viele Tränen-Lach-Momente, verrückte Videos gedreht, zusammenhangsloses Zeug geredet… Wir haben viele interessante und auch einige bescheuerte Leute kennen gelernt. Die Interessanten haben wir lieb gewonnen und über die Bescheuerten werden wir noch lange lachen!

Ich bin weit gegangen, mal auf einen Vulkan, mal durch den Torres del Paine und bin tausende von Kilometern und  auch in etwa so viele Stunden im Mietauto oder Bus gefahren. Jeder einzelne Kilometer, ob zu Fuß, im Mietauto oder im Bus, hat sich gelohnt!

Der langen Rede kurzer Sinn: Es war supergenial und ich kann meine nächste Reise kaum erwarten. Vermutlich wird sie mich wieder nach Chile führen, da ich nicht so schnell mit diesem Land abschließen kann! Allerdings sollten dann Abstecher nach Peru, Bolivien und Argentinien drin sein… Irgendwann zumindest…

Ich möchte allen fleißigen Blog-Lesern sehr herzlich danken, ganz besonders denen, die Kommentare hinterlassen haben und denen, die Email-Kontakt zu mir aufgenommen haben! Ich war froh über all die netten Worte und fühlte mich gar nicht weit weg. Unglaublich, die Seite wurde insgesamt über 7500 Mal aufgerufen 🙂 Das finde ich ganz schön cool 😉

Hiermit verabschiede ich mich 🙂 Und ich werde es Euch wissen lassen, wenn es wieder heißen sollte: „bavariagoeschile“ oder „bavariagoesargentina“ oder „bavariagoesperu“ oder „bavariagoesbolivia“  😀

Alles Liebe und bis bald im guten alten Deutschland!

Eure Julia

Die letzten Bilder…

Januar 16, 2010

Auch wenn wir jetzt schon wieder zu Hause sind, müsst Ihr unbedingt noch Bilder zu unserer letzten Woche sehen!

Ein letzter Text-Eintrag wird auch noch folgen…

Links hinten im Bild die Torres des Torres del Paine!

Ein Guanaco kaut Gras und genießt die Aussicht 🙂

Der arme Baum!

hachja, schön...

ja, das auch!

Gestrandet auf einer Eisscholle am Lago Grey 🙂

Huhuuu, Pinguuu! Hihi!

Zurueck in der Zivilisation

Januar 11, 2010

Da sind wir also wieder: Nach vier Tagen Wanderung mit Zelt und 14kg Gepaeck auf dem Ruecken durch den Nationalpark Torres del Paine im chilenischen Patagonien sind wir ohne groessere Blessuren oder Muskelfaserrisse 😛 wohlbehalten zurueck in Punta Arenas! Trotz der Strapazen, die der Wanderweg des Torres del Paine mit sich brachte, genossen wir die Zeit in diesem Naturparadies: Auch hier schlossen wir Freundschaften mit chilenischen Saeugern wie Pferden, die uns morgens am Zeltplatz begruessten oder Guanacos (eine Lama-Art), die in naechster Naehe ebenso die Natur zu geniessen schienen. Wer den Torres nicht ueberlebt, wird von Kormoranen geholt… Da hatten wir nochmal Glueck!

Der Weg war recht steinig und unwegsam, es ging bergauf und bergab und man musste gut aufpassen, wo man hintrat. Jeder beschwerliche Aufstieg wurde jedoch mit grandiosen Ausblicken ueber smaragdgruene Seen, mit Schnee bedeckte Bergspitzen, steppenartige Landschaft und den grossartigen Gletscher Grey belohnt.

Nachts schlugen wir unser Zelt auf den Campingplaetzen der Refugios auf, wo es zum Glueck auch heisse Duschen und eine warme Mahlzeit gab. Auch wenn man im Torres weder Handy-Empfang noch Internet-Zugang hat und selbst die Ranger sich per Funk verstaendigen muessen, waren wir also nicht voellig von der Zivilisation abgeschnitten. Nette Bekanntschaften kreuzten unsere Wege und unsere Lachmuskeln mussten ab und an Hoechstleistung erbringen! 🙂

Waehrend wir an den ersten drei Tagen grosses Glueck mit dem Wetter hatten, hat uns der Wettergott am vierten Tag wohl nicht erhoert. Es regnete zum Teil in Stroemen und wir kamen voellig durchnaesst im letzten Refugio des Torres an. Dort ergatterten wir Plaetze auf einem kleinen Speed-Boot, das uns ueber den Lago Grey, vorbei am grossen Gletscher und den schwimmenden Eisschollen, ans andere Ufer brachte. Wir mussten sehr hungrig ausgesehen haben, denn dort wurden wir sogleich von einem netten Chilenen mit leckerem  Olivenbrot, Oliven und Palmeras versorgt. Im Anschluss traten wir die Abreise nach Puerto Natales an, wo wir in einem sehr familiaer gehaltenen Hostal naechtigten und auch zusammen mit der Besitzerin in ihrer Wohnkueche fruehstueckten!

Mittlerweile sind wir zurueck in Punta Arenas. Heute Morgen mussten wir sehr zeitig aus den Federn, um die Magellan-Pinguine auf der Isla Magdalena per Boot zu besuchen. Die Kolonie zaehlt 120.000 Exemplare, welche eine ganze Insel fuer sich beanspruchen, dementsprechend laut sind und stinken! Allerdings sind sie ziemlich suess und neugierig! Wer nicht aufpasst, wird ueberrascht und in die Wade gezwickt – so erging es Anna! 🙂

Nun sitzen wir wieder in einem Hostal und warten auf unseren Rueckflug nach Santiago. Morgen verbringen wir dort unseren letzten Tag und werden noch einmal das chilenische Flair und moeglichst viel Sonne aufsaugen, bevor es am Mittwoch zurueck ins winterliche Deutschland geht…

Das war`s dann von uns – vielen Dank fuer Eure Kommentare und Emails! Unsere letzten beiden Wochen werden unvergessen bleiben und wir freuen uns, unsere Eindruecke mit Euch nach unserer Ankunft zu teilen!

Bis bald,

Eure A+J

Sprung ins neue Jahr

Januar 4, 2010

Nach einer Woche ohne Internet haben wir nun viel zu berichten!

Zuerst einmal moechten wir Euch allen ein gutes neues Jahr wuenschen! Wir haben`s auf jeden Fall krachen lassen und sind im wahrsten Sinne des Wortes ins neue Jahr gesprungen 😀

Vor dem Casino am Playa blanca...

Im Anschluss an das wunderschoene Feuerwerk bei Meeresrauschen ging es in eine Stranddisco, wo wir live erleben konnten, wie die Chilenen feiern und haben uns ihnen angeschlossen, denn das tun sie nicht schlecht! Um halb 6 war dann doch Schluss – zumindest fuer uns. Die Chilenen feiern wahrscheinlich immer noch!

Kurz vor 12 beim Vorgluehen... Bei Julia brannte es schon!

Mehr oder weniger gut erholt fuhren wir an Neujahr zum Strand und liessen uns die Sonne auf den Bauch scheinen, Empanadas vom Chilenen bringen  und von einem Seeigel Angst einjagen… Die Fahrt dorthin war ein wenig abenteuerlich, denn, so wie es die Chilenen hier auch tun, fuhren wir per Anhalter in einem Obstlastwagen mit einer chilenischen Familie mit 🙂

Obstlastwagenhaltestelle: Strand Totoralillo

Da liegen sie, die Sonnenanbeterinnen!

Anna fasst ihren ganzen Mut zusammen. Der Seeigel ist jetzt ihr Freund!

Samstag legten wir dann eine gepflegte Shopping-Tour ein, auf der wir sehr erfolgreich waren… 😛 Liebe Daheimgebliebene, Ihr duerft Euch auch freuen … 🙂 Zur Erholung nach dieser grooooosssen Strapaze ging es wieder – wie sollte es auch anders sein – an den Strand. Dort durften wir unserer Sprunghaftigkeit wieder freien Lauf lassen, wie das folgende Bild belegt 😀

Damit auch jeder weiss, wo wir sind 😛

Der Hoehepunkt kam zum Schluss: Eine Fahrt in das mystische Valle del Elqui mit anschliessendem Sternegucken im Observatorium Mamalluca.

Vor dem von deutschen Ingeneuren angelegten Stausee

Das Elqui-Tal mit seinen Hippies und mystischen Magnetismen

Natuerlich durfte ein Besuch in einer Pisco-Brennerei nicht fehlen. Viele Gruesse an die Schnapsdrosseln zu Hause: Auch Euch wuerde ein Schnaps mit 57% umhauen! Hicks! Zum Glueck reichte uns ein netter aelterer Spanier Feigen vom Baum. Das war eine gute Grundlage 😉

Vor dem grossen Pisco-Fass. Wir konnten es aber nicht leeren... Salud!

Unser Mittagessen wurde besonders oekologisch zubereitet, naemlich mit reiner Sonnenenergie in Solar-„Oefen“! Man glaubt es kaum, doch es hat geschmeckt!

Die Solaroefen

Als es Nacht wurde, begaben wir uns auf 1300m Hoehe, um vom Observatorium Mamalluca aus den Sternenhimmel der suedlichen Hemisphaere zu bewundern, der uns umgehauen hat – jedenfalls litten wir danach unter Nackensteifigkeit! 😉 Kleiner und grosser Wagen sind hier gar nicht zu sehen! Aber dafuer gibt es eine viel groessere Vielfalt an Sternen  als bei uns zu Hause. Im Teleskop konnte man sogar beobachten, wie die Planeten und Sterne vor Hitze in verschiedenen Farben flimmern. Auch eine Sternschnuppe versuesste uns die schoene Nacht!

Das Observatorium im Sonnenuntergang

Ein Blick in das Universum

Mit den Augen eines Teleskops 🙂

Das war ein gelungener Start ins neue Jahr. Nun sitzen wir schon wieder in Santiago und warten auf unseren naechtlichen Flug nach Punta Arenas. Ab Mittwoch sind wir fuer ca. 5 Tage von der Aussenwelt gaenzlich abgeschottet: Im Nationalpark Torres del Paine werden wir wohl die Zaehne zusammen beissen muessen und dafuer hoffentlich durch atemberaubende Panoramen entschaedigt werden. Also drueckt uns die Daumen, dass der Wettergott auf unserer Seite ist!!!

Wir wuenschen Euch eine schoene Neujahrswoche mit viel Schnee und romantischen Winterlandschaften! Sobald es geht, melden wir uns wieder.

Hasta luego… 

Es  gruessen Euch:

Gueon und Polola 🙂

Pololo, polola y gueon 😛

un baño de fangos con aceite aromático, por favor!

Dezember 29, 2009

Nach dem 5-stuendig verspaeteten 14 Stunden-Flug ist nun auch Anna in Chile wohlbehalten angekommen. Speiende Kinder und ein paar Oesterreicher erheiterten ihre Stimmung waehrenddessen auf ein Maximum.

Da es nicht so heiss war (25Grad) wie in den letzten Tagen, fiel Anna die Gewoehnung an das Sommerwetter nicht so schwer.

Die Sightseeingtour begann nach einer kurzen Erholungseinheit an der Plaza de Armas und endete im Vergnuegungsviertel Bella Vista, wo Anna ihren ersten Pisco sour trank. Eine Grimasse konnte sie sich dabei nicht verkneifen, was Julia in schallendes Gelaechter stuerzte. Von Schluck zu Schluck entspannte sich Annas Gesichtsausdruck und der Pisco war ihr wohlgesonnen.

Nach einer sehr erholsamen Nacht in Julias kuscheligem WG-Abstellkammerl 🙂 ging die Tour weiter zum Cerro Santa Lucia, dem Markt Santa Lucia, zur aeltesten Kirche Santiagos und zu guter letzt zum Mercado Central, einem sehr bekanntem Fischmarkt, auf dem dir die Tintenfische im wahrsten Sinne des Wortes nur so um die Ohren fliegen *wuerg*.

Auf dem Cerro Santa Lucia

Annas erste Eindruecke: ueber die streunenden Hunde: “ Schau mal Julia, die Hunde warten an der Ampel, bis es gruen wird.“, zu den knutschenden Paerchen im Park: „Haben die denn kein Zuhause?!“ oder „Wir sehen so anders aus“

Anna ist mittlerweile schon Meister im Bestellen auf Spanisch. Vielleicht erinnert sich jemand an die Paulanerwerbung, in der ein Asiate ein Bier mit den Worten: „Diesen Teppich moechte ich nicht kaufen“ bestellt.(siehe Ueberschrift- eine Uebersetzung wird aus Datenschutzgruenden nicht veroeffentlicht)

Fuer heute reicht es uns erstmal und wir werden den Sommerabend mit einem leckeren chilenischen Wein ausklingen lassen.

Morgen steht eine Busreise nach Valparaiso oder eine Sandboardingtour auf dem Plan. Silvester  werden wir in La Serena feiern. Mal sehen, vielleicht am Playa Blanca. Dort werden wir dann den Chilenen ein original bayerisches Weisswurstfruehstueck mit suessem Senf servieren. Und es wird aus Dosen schneien. (Anna hat Instant Snow durch den Zoll geschmuggelt)

Ihr seht, uns wird bestimmt nicht langweilig 😛

Alles Liebe aus der Ferne!

A+J

Schnee- und Sonnenbilder

Dezember 23, 2009

So sieht man den Vulkan in Pucón

 

So sieht`s aus, wenn man auf dem Vulkan steht 🙂

 

Ja, da konnt ich noch lachen, mit meinem rot lackierten Helm!

Auf dem Krater raucht`s!

 

Und ich bin ganz schoen stolz da oben 😀

 

Der Franco hat sich auch gefreut...

 

...und genoss die herrliche Aussicht

 

Ohne Worte 😛

 

Ein Tanz mit dem Mauerbluemchen 😉

 

Der See Villarrica

 

Ein Sprung nach Santiago zum Cerro San Cristóbal

 

Das ist die 14m hohe Virgen!